Wolfgang Habisreutinger,

Geboren in Weingarten, Jahrgang 1947,
Besuch der hiesigen Promenadenschule,
nach dem Abitur am Wirtschaftsgymnasium Studium der Betriebswirtschaft,
Geschäftsführer des Sägewerks und der Holzhandelsfirma Habisreutinger in Weingarten, gemeinsam mit Vetter Hugo Habisreutinger,
Alt-Kreisrat, Vorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung,
Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Weingarten,
Mitglied der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer,
Gruppenführer der Blutreitergruppe Weingarten und Quartiermeister,
Stellvertretender Vorsitzender der Blutfreitagsgemeinschaft Weingarten und stolzer Großvater.

 

Vaterhaus

Nähert man sich auf der Landesstraße 317 von Wolfegg her der Basilikastadt, erscheint voraus für Sekunden das schwäbische Sankt Peter im Blickfeld, während linker Hand das Sägewerk und heutige Holzlager Habisreutinger, dereinst uralte, obere Klostersäge, diese Einfahrt zur Stadt prägt und dominiert.
Genau gegenüber, nur durch die sogenannte Wolfeggerstraße getrennt, befand sich ein Bauernhaus, das Wohnung und Ökonomie unter einem Dach vereinte und seit jeher zum Sägewerk gehörte. Die kleine Landwirtschaft mit Wiesen, Kartoffelacker, Wald, einigen Kühen, Schweinen und „Hennen“ diente in erster Linie der Selbstversorgung und natürlich der Unterbringung der Pferde, die im Wald zum „Holzstrecken“ und zum Transport der Holzstämme im Einsatz waren. Musste das Holz von Ravensburg her transportiert werden, bildete sich auf der einst schmalen, zweispurigen Verbindungsstraße mitunter ein langer Stau, die „Gleis‘ vom Zügle“ machten ein Ausweichen nahezu unmöglich. In den fünfziger Jahren wurden dann für den Transport Langholzlastwagen eingesetzt, beim „Holzstrecke‘“ blieben die Pferde noch lange Jahre unentbehrlich.
Besonders an vier Kaltblutpferde und an den Rossknecht Manz erinnert sich Wolfgang Habisreutinger lebhaft und an die zahlreichen Blutreiter und ihre Pferde, die hier stets willkommen waren und ein gutes Quartier vorfanden. Vor einigen Jahren musste das Elternhaus gegenüber dem Sägewerk der Neugestaltung des östlichen Stadteinganges weichen.

 

 Abenteuer

Mit seinen vier Geschwistern, „vier Brüder, und jeder hat e‘ Schwester g’hett“, und seinen Basen und Vettern bildete der kleine Wolfgang alsbald eine verschworene Gemeinschaft.
Das Geviert um Haus, Hof und Sägeplatz wurde für die Kinder zum schönsten Aben­teuerspielplatz, den sie sich nur wünschen konnten. Ob Indianerspielen im Wald bei der Sandsteinhöhle, ob gefährliche Wettrennen mit den „Rollwägele“ auf den abschüssigen Geleisen in „d’r Säge“ und Hüttenbauen, ob Kartoffellesen, Küheeintreiben von „d’r Lazarettwies“ her und stolzer Ritt auf „de‘ Kaltblütler‘“, stets gab es mannigfache, neue, gefährliche und liebgewonnene Abenteuer zu überstehen.

 
 

 

Erwartung

Ging es auf Christi Himmelfahrt und Blutfreitag zu, wuchs Tag für Tag die Vorfreude auf das höchste Fest. Allenthalben machte sich gespannt-freudige Erwartung breit und die blutfreitäglichen Vorbereitungen bestimmten mehr und mehr den Alltag und füllten ihn aus:
In Haus und Hof wurden Quartiere für die auswärtigen Blutreiter eingerichtet, im Sägewerk die Garagen der Lastwagen geräumt, um für die Pferde und „Berner-Wägele“ Platz zu schaffen. Zwar brachten die Blutreiter in aller Regel den Hafer selber mit, erwarteten aber einen eingestreuten Platz für ihr Pferd und eine Übernachtungsmöglichkeit. Wolfgang wartete dann immer voller Ungeduld auf der Veranda des alten Büros, um auch ja als erster den Blick auf die vom Wald her einbiegenden Reiter samt Pferden und den mit Sack und Pack übervoll beladenen „Berner-Wägele“ zu erhaschen. Es war „halt ein Mordsumtrieb“.
Auch im Aufenthaltsraum des Sägewerks, dem sogenannten Gefolgschaftsraum, ausgestattet mit Toiletten und Waschgelegenheiten, nahmen die Reiter Quartier, genauso wie „im Denne“ der Landwirtschaft.
Für die Kinder war dies ein großartiges Tun und Schaffen, das sich „Gott sei Dank“ jedes Jahr wiederholte und gerade deshalb so schön und prägend erschien. Schon damals packten sie mit an, halfen, wo sie nur konnten und gebraucht wurden.
Nach alter Tradition werden die Blutreiter bis heute im historischen Gefolgschaftsraum mit Wurst und Wecken bewirtet und können sich mit einem kräftigen Schluck nach anstrengendem Ritt laben. Und sollte es am traditionellen „Sommer-Grillfestle der Weingärtler Blutreiter“ einmal regnen, so hat sich der Gefolgschaftsraum als Alternative zum „Festwiesle“ schon oft in ganz idealer Weise bewährt.

 

 

Generationen für den Blutfreitag

Johann Georg Habisreutinger, der Urururururgroßvater von Wolfgang Habisreutinger, kam 1712 nach Altdorf, weil das Kloster einen tüchtigen Säger suchte im Hinblick auf den Bau der Basilika. Franz Sales Habisreutinger, der Großvater, er starb 1936 fünfundsechzigjährig, war dann der Gruppenführer von Weingarten.
In seiner Ägide wurde am Beginn des 20. Jahrhunderts der Blutritt in seiner heutigen Erscheinungsform entwickelt, mit geordnetem Aufritt der einzelnen Blutreitergruppen, die sich in den umliegenden Gemeinden gründeten, und der Festlegung einer bis heute gültigen Kleiderverordnung mit Zylinder, Gehrock und Schärpe. Diese Blutrittordnung vermittelt den Pilgern in hohem Maße jenen würdevollen und unserer bedeutenden Heilig-Blut-Wallfahrt angemessenen Gesamteindruck, der Zehn­tausende, weit über unsere Grenzen hinweg, fasziniert.
Nachfolger als Gruppenführer der Blutreitergruppe Weingarten wurde im Jahr 1936 der Sohn von Franz Sales und Onkel von Wolfgang, Hugo Habisreutinger; dessen jüngerer Bruder Franz Habisreutinger, der Vater von Wolfgang, wurde Stellvertreter.
Auf Hugo Habisreutinger folgte 1985 Paul Wieland, Ehrengruppenführer und Ehrenmitglied unserer Blutfreitagsgemeinschaft. Seit 1996 hat nun Wolfgang dieses Amt inne und Kurt Rief ist sein Stellvertreter. Der Sohn von Wolfgang, Felix, ist seit 2009 Festordner. Vetter Hugo und dessen Sohn sind aktive Blutreiter der Blutreitergruppe Weingarten.
Bei allem Umtrieb, den die Tage vor Blutfreitag mit sich brachten, freuten sich die Buben, allen voran Wolfgang, ganz besonders auf die ersten Höhepunkte, die den großen Tag ankündigten. Und zweifelsfrei gehörten die früher alljährlich abgehaltenen drei Proberitte dazu. Aufstellungsort war stets am Sechserweg und dorthin machten sich die Buben auf den Weg, der Onkel achtete genauestens auf pünktliches Erscheinen:
Ihre Steckenpferde zwischen den Beinen, mit den naturgetreu gearbeiteten und gefassten Holzköpfen, „echtem“ Lederzaumzeug und schon festlich geschmückt mit einem blühenden Fliederzweig, galoppierten die Buben zum Aufstellungsplatz. „Ganz wichtig sind mir uns vor’komme‘!“, halt so wie die „großen“ Blutreiterkameraden auch. Der Onkel führte ein scharfes Kommando und duldete keinerlei Widerspruch, auch was die Ernsthaftigkeit und Disziplin der kleinen Blutreiter in spe anbetraf. Doch beim Abschluss der Proberitte vor dem alten Büro an der Wolfeggerstraße, gab er sich „beim e’ Schnäpsle“ eigentlich doch wieder versöhnlich.
Auch im Aufenthaltsraum des Sägewerks, dem sogenannten Gefolgschaftsraum, ausgestattet mit Toiletten und Waschgelegenheiten, nahmen die Reiter Quartier, genauso wie „im Denne“ der Landwirtschaft.
Für die Kinder war dies ein großartiges Tun und Schaffen, das sich „Gott sei Dank“ jedes Jahr wiederholte und gerade deshalb so schön und prägend erschien. Schon damals packten sie mit an, halfen, wo sie nur konnten und gebraucht wurden.
Nach alter Tradition werden die Blutreiter bis heute im historischen Gefolgschaftsraum mit Wurst und Wecken bewirtet und können sich mit einem kräftigen Schluck nach anstrengendem Ritt laben. Und sollte es am traditionellen „Sommer-Grillfestle der Weingärtler Blutreiter“ einmal regnen, so hat sich der Gefolgschaftsraum als Alternative zum „Festwiesle“ schon oft in ganz idealer Weise bewährt.

 

Franz Habisreutinger mit Sohn Wolfgang

Premiere - endlich!

Auf seine Premiere als stolzer Blutreiter musste Wolfgang dann aber lange warten. Natürlich war er längst der seligen Steckenpferdzeit entwachsen, aber Onkel Hugo duldete in den Reihen seiner Blutreiter keine Buben, selbst wenn sie als Ministranten Dienst taten.
Endlich, man schrieb das Jahr 1963, war es dann soweit. Wolfgang, inzwischen sechzehnjährig, ritt erstmals als stolzer Blutreiter durch Stadt und Fluren. „G’schneit hat’s“ weiß er noch heute. Die aufgestellten Heinzen trugen allesamt weiße Kappen und genauso schneeweiß war sein Schimmel „Mariza“. Unbändig stolz war er auf sein majestätisches Ross, das ihm „d’r Bayer von d’r Höll“, weitbekannte Reitschule bei Ravensburg, ausgeliehen hatte. Bayer, „e’n exzellente‘ Reitlehrer und Pädagog‘ mit hartem Schliff“, förderte seinen Schüler, konnte ihn begeistern und führte ihn so zum richtigen Umgang mit den Pferden heran. Dass Bayer ihm dieses Prachtpferd vertrauensvoll für den Blutritt überließ, rührt Wolfgang Habisreutinger als unvergessene Geste seines Reitlehrers heute noch an.
Hinter Franz Habisreutinger, dem stellvertretenden Gruppenführer und Gebhard Linz, dessen Reiter- und Kriegskamerad, fanden Wolfgang und sein Vetter Hugo ihren Platz. Gebhard Linz ist übrigens der Vater unseres Ehrenmitglieds Elisabeth Linz und deren Bruder, Festordner Herbert Linz. Diese Aufstellung sollte für viele Jahre Bestand haben. Und als Wolfgang dann „auf ’m Esch“ seine Rosenkranzkenntnisse unter Beweis stellen sollte, drehte sich Vater Franz in einem fort zu seinem Sohn hin, um ihn mit einem lautstarken “i‘ hör‘ gar nix“ zum kräftigeren Beten der Gesätze aufzufordern.
Pater Basilius Nägele, Heilig-Blut-Reiter des Jahres 1963, ein begeisterter Mönch und Reiter, bevorzugte stets temperamentvolle Pferde, mit denen er seine Reitkünste auch darstellen konnte. Ferner besaß er in reichem Maße die Geistesgabe, mit der eigenen Begeisterung auch andere anzustecken. Das galt insbesondere für die jungen Blutreiter. Im Gespräch mit ihm fühlten sie sich ernstgenommen, sein Interesse für sie und ihre Anliegen tat ihnen wohl. Gerade dann, wenn der Gruppenführer den rauen Ton wählte, wegen einer schiefgebundenen Schleife oder eines fehlenden Hosensteges. Daraus ist bei allen eine tiefe Verbundenheit mit dem unvergessenen Seelsorger und Verehrer des Heiligen Blutes erwachsen. Er starb im Jahre 1993, ein Jahr vor dem von ihm heiß ersehnten 900jährigen Heilig-Blut-Jubiläum.
Nach diesem unvergessenen Blutritt 1963, eiskalt das Wetter, „dünn und alt d’r Frack“, schmeckten „heiße Saite‘“ im Kreise der Familie in der warmen Stube daheim geradezu himmlisch.

 

Eine gute Nachricht

In den Jahren 1974 und 1975 arbeitete Habisreutinger in einem modernen Großhandelsunternehmen in Bremen. Am 14. Februar 1975 befand er sich auf dem Weg nach Hause. Eher beiläufig schaltete er, als er die Autobahn erreichte, das Radio ein. Da erschallte aus dem Lautsprecher der unverkennbare Klang der Hosanna, der berühmtesten Glocke der Weingartener Basilika, dazu wurden Pferdegetrappel und das Schnellen von Plätzlerkarbatschen eingespielt, untermalt vom Blutfreitagsmarsch des Städtischen Orchesters.
Und der Sprecher verkündete unüberhörbar die bewegende, die gute Nachricht: Weingarten hat sich durchgesetzt beim Staatsgerichtshof – Weingarten bleibt selbstständig! Ein norddeutscher Regionalsender hatte diese Nachricht aufgegriffen und daraus diese unvergessene Sendung zusammengestellt.

 

 

Der schönste Tag

Der Augusthimmel zeigte sich schon tagelang von schweren Regenwolken dicht bedeckt und es goss in Strömen! Aber das Datum stand fest, der 5. August 1978: An diesem Tag sollte die Hochzeit von Rosa Wolpert aus Kemmerlang und Wolfgang Habisreutinger aus Weingarten in der Basilika zu Weingarten gefeiert werden. „Traupater war d’r Pater Basilius“ an dessen mitreißende Predigt sich Habisreutinger genauso gern erinnert wie an den mächtigen Klang der Gablerorgel und an den wundervollen Gesangsvortrag von Elisabeth Daiker. Doch gemach – zunächst traf sich die frohgestimmte Hochzeitsgesellschaft auf „d’r Heimat von d’r Frau“ in Kemmerlang zur „Morgensupp‘“, um anschließend mit neun Kutschen gen Weingarten zu fahren: Vorneweg, in einer schneeweißen mit Schimmeln bespannten Kutsche die schöne Braut mitsamt den Brautjungfern, dahinter in einer mit Rappen bespannten, schwarzen Kutsche der erwartungsfrohe Bräutigam mit den Freunden der farbentragenden Studentenverbindung Guestfalia zu Tübingen, die stolz das Verbindungsbanner mit sich führten – in grün, weiß und schwarz gehalten – wie die Firmenfarben der Habisreutinger. Als die frischgebackenen Eheleute nach der feierlichen Hochzeitsmesse, versehen mit dem Segen des Heiligen Blutes, durch das Portal vor die Basilika traten, intonierte die Kapelle den Blutfreitagsmarsch. Habisreutinger setzte sich stolz zu seiner Ehefrau in die weiße Kutsche, während sich die Brautjungfern ganz aufgeregt zu den Verbindungskameraden in die schwarze Kutsche gesellten. Und ab ging’s am Sägewerk vorbei Richtung Schlier zum Festen. Übrigens schien am schönsten Tag, dem Heiligen Blut sei’s gedankt, von früh­morgens bis zum Abend die prächtigste Sonne vom klaren, blauen Himmel.

 

Als Sohn Felix zum ersten Mal in die Tradition des Blutritts eintritt sind Stolz und Freude des Vaters unübersehbar

 "Heiliges Blut - hilf!"

Eigentlich zeigte sich der Mai des Jahres 1980 von seiner schönsten Seite. Der Blutfreitag nahte und alles ging seinen gewohnten Gang. Habisreutinger ritt einen großrahmigen, jungen und vom Schwiegervater gezogenen Fuchs, der im Argenhof ausgebildet wurde. Gerade an diesem Tage hatte sich im Laufe von Stunden eine dämpfige Schwüle breitgemacht und bald spürte er, dass „d’r Gaul irgendwie verspannt war“. Fast im selben Augenblick stieg das Pferd hoch, überschlug sich nach hinten und begrub den Reiter unter sich. Die Diagnose war dann auch niederschmetternd. Zwei Lendenwirbel gebrochen, offener Bruch am Fußgelenk – und das vierzehn Tage vor Blutfreitag.
Auch in diesem, vom Reitunfall überschatteten Jahr, hieß der Heilig-Blut-Reiter Pater Basilius Nägele OSB. Am Blutfreitag hatte er in einem langen und bewegenden Telefonat dem Patienten Mut, Zuversicht und die Hilfe des Heiligen Blutes zugesprochen. Drei Monate dauerte der Krankenhausaufenthalt in Wangen. Dass dieser Reitunfall nicht weit schwerere Folgen nach sich zog, da zeigt sich Habisreutinger überzeugt, ist der Hilfe vom Heiligen Blut zu danken!

 

Gruppenführer Wolfgang Habisreutinger – Blutritt 2010

"Gruppenführer"

Vor nunmehr 17 Jahren trat Wolfgang die Nachfolge von Paul Wieland, dem scheidenden Gruppenführer an. Vielfältig, umfangreich und zeitaufwändig zeigen sich die Aufgaben und Zuständigkeiten des Gruppenführers. Dies gilt in ganz besonderem Maße für die Blutfreitagsstadt Weingarten, da der hiesige Gruppenführer gleichzeitig als Quartiermeister für das Quartierwesen des Blutritts verantwortlich zeichnet. Er muss also dafür Sorge tragen, dass den auswärtigen Blutreitern, die Bedarf bekunden, und den Pferden eine angemessene Unterkunft zur Verfügung steht. Schon lange vor dem Blutfreitag suchen die Verantwortlichen das Gespräch mit den Quartiergebern und am Blutfreitag selbst ist der Besuch, gemeinsam mit dem Heilig-Blut-Reiter, Ehrensache und ein Zeichen großer Wertschätzung. Diese gute Tradition wird auch von Dekan Ekkehard Schmid dankenswerterweise unterstützt und aufrechterhalten.
Natürlich stehen auch der Proberitt auf der Tagesordnung, die Pflege der Gemeinschaft, etwa beim Blutreitergrillfestle „auf ’m Wiesle“ beim Gefolgschaftsraum, das Heilig-Blut-Fest nicht zu vergessen und vieles mehr.
Breiten Raum nimmt auch die Pferdebeschaffung für die Blutreitergruppe ein. Soll sie zufriedenstellend gelingen, sind ein gutes Verhältnis und eine enge Kontakterhaltung zu den Pferdeverleihern eine wichtige Voraussetzung. Pferdebesitzer achten stets überaus wachsam darauf, wem sie ihre Tiere anvertrauen können und ob verantwortlich und verständig mit ihnen umgegangen wird. Diese Aufgabe wird vom Stellvertretenden Gruppenführer Kurt Rief engagiert ausgeführt und Habisreutinger bezeichnet es „als Glücksfall“, dass Rief bereit war, sich als Stellvertreter zur Verfügung zu stellen, der mit enormem Einsatz in vielfältiger Weise am Gelingen mitarbeitet, kompetent und zuverlässig.

 

Kloster

Nach wie vor fühlt sich Wolfgang Habisreutinger dem inzwischen aufgelösten Kloster Weingarten verbunden – als Nachfolger-Familie des ehemaligen Klostersägers, dem 1712 vom Kloster die Säge zunächst für drei Generationen als vererbliches Lehen verliehen wurde – als Gruppenführer, weil die Mönche des Klosters seit Jahrhunderten die Hüter und Wächter der Heilig-Blut-Reliquie waren – und nicht zuletzt als Bürger, weil vom Kloster, als religiösem und kulturellem Mittelpunkt Oberschwabens, viele wertvolle und identitätsstiftende Impulse ausgingen.

 

Heiliges Blut

Habisreutinger ist von der segnenden Kraft des Heiligen Blutes überzeugt. Die Gottesdienste, die besondere Atmosphäre von Christi Himmelfahrt und Blutfreitag, der Blick zum Orgelprospekt der Basilika und durchs weit geöffnete Portal über das Schussental hinaus, der Blutritt und das Rosenkranzgebet geben ihm Kraft und Zuversicht.
Die Geschicke der Firma Habisreutinger in Weingarten sind inzwischen in die Hände der nachfolgenden Generation gelegt und die Blutfreitagsgemeinschaft gratulierte Wolfgang Habisreutinger am 1. April zum 65. Geburtstag.

 

Herzlichen Dank Wolfgang Habisreutinger!

 

Manfred Roth